Menschheit im Test by William Voltz
Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Schwarm, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1972-03-01T01:00:00+00:00
5.
Ich fiel in einen tiefen, völlig traumlosen Schlaf. Als ich erwachte, wußte ich zunächst nicht, wo ich mich befand. Ich hörte das Trampeln von Schritten, das Schreien von Männern und irgendein seltsames Geräusch, das aus größerer Entfernung kam und mich an das Prasseln von Regentropfen auf hohlem Metallboden erinnerte. Überall in meiner Umgebung blitzten Scheinwerfer auf. Ich sah Männer hin und her laufen. Ihre Schatten zeichneten sich übergroß und grotesk verzerrt an den Höhlenwänden ab.
Erst jetzt erinnerte ich mich, wo ich mich befand. Mit einem Satz war ich auf den Beinen. Erstaunlicherweise fühlte ich mich gut. Das Fieber und die Schwäche waren vorüber. Ich war auch nicht mehr apathisch.
Vor dem Höhleneingang spielte sich irgendetwas ab.
Da niemand in meiner Nähe war, rannte ich quer durch die Höhle, bis ich fast mit einem Raumfahrer zusammengestoßen wäre. Ich erkannte Major Subate.
„Was ist passiert?" fragte ich.
„Wir werden angegriffen!" erklärte er grimmig.
„Von wem?"
„Das wissen wir nicht. Tolot und Tolsom sind draußen.
Sie sehen sich um. Aber es gibt keine Ruhe."
Ich ließ ihn stehen und begab mich zum Höhleneingang.
Dort lagen meine Begleiter mit schußbereitem Waffen und leuchteten in die Berglandschaft hinaus. Aber außer einem langgezogenen Kampfgeheul, das zweifellos der Kehle Tolsoms entsprang, war nichts zu hören. Das seltsame Trommeln war leiser geworden.
Ich ließ mich neben Wyt auf den Boden sinken.
„Was geht außerhalb der Höhle vor?"
„Keine Ahnung. Aber irgend etwas treibt sich draußen herum und versucht einzudringen. Tolot hat es offenbar vertrieben, und Tolsom hilft ihm dabei." Er schnitt eine Grimasse. „Sofern Tolsom überhaupt eine Hilfe für den Haluter bedeutet."
Wir tauschten einen Blick voller Verständnis, aber ich mußte schlucken, um nicht ein Wort zu Tolsoms Verteidigung zu sagen.
„Plop!" machte etwas in meiner unmittelbaren Nähe.
Ich wälzte mich herum und sah einen pfeilähnlichen Gegenstand vor mir an die Felsen kleben. An der Pfeilspitze befand sich eine klebrige Masse, die das dreißig Zentimeter lange Geschoß offenbar festhalten sollte. Doch das war nicht das Erstaunliche an diesem Geschoß. Mit aufgerissenen Augen sah ich, daß auf dem Pfeilschaft ein fingergroßes Tier saß, das sich jetzt herabfallen ließ und zielstrebig auf mich zugekrochen kam.
Plötzlich explodierte es und verschwand.
Wyt lachte leise.
„Ich habe es verschwinden lassen, bevor es Unheil anrichten konnte."
„Was bedeutet das?" fragte ich.
„Jemand bombardiert uns mit Pfeilen", antwortete er. „Die Tierchen, die auf ihnen hocken, sollen uns offenbar angreifen.
Wahrscheinlich sind es giftige Insekten. Sie erzeugen übrigens mit ihren Hinterbeinen dieses trommelnde Geräusch, das wir hören."
Er wollte noch weitere Erklärungen abgeben, aber vor uns auf dem Boden landete ein weiterer Pfeil. Ich zerstampfte das hockende Insekt mit dem Kolben meines Gewehrs.
Wyt hob seinen Scheinwerfer und leuchtete damit auf die andere Seite des Höhleneingangs.
„Sehen Sie sich Aldexon an", empfahl er mir. „Er ist gebissen worden."
Der Raumfahrer, den er meinte, lehnte mit dem Rücken gegen die Felswand. Er war blaurot angelaufen und rang nach Atem.
Wyt sagte: „Es wird immer schlimmer."
„Tschubai muß Dr. Dreibier wieder holen."
Der Telekinet lachte auf.
„Tschubai ist bisher nicht wieder zurückgekehrt." Er nickte verbissen. „Sie sehen, daß unsere Lage nicht die beste ist."
Ich behielt jetzt die Umgebung aufmerksam im Auge, denn ich wußte, daß irgendwo in der Dunkelheit diese Trommelkäfer herumkrochen und auf eine Gelegenheit zum Angriff warteten.
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